OOF live  


Our first album recorded 1970 in Union Studios, Munich.

Our second album recorded 1971 in Bavaria Studios, Munich.

Our third album recorded 1972 in Bavaria Studios, Munich.

Our forth album recorded 1974 in our rehearsal room near 'Herrsching am Ammersee'.


PIRATED COPY / RAUBKOPIE !

It's of bad quality - released by some asshole who tries to make his money by copying other peoples work and, most important, selling it then commercially by straw men.
(Personally I have no problem with anybody who loves music making a private copy for himself because he can not afford to buy all his CDs. Music is more important than money! [R.D.])

Our fifth album, outtakes of the Four Letter Monday Afternoon sessions, recorded 1972 in Bavaria Studios, Munich.

Our sixth album recorded live 1972 in Palermo, Italy.

 

This is a very important group whose six albums all collectors of German rock should stock in their vaults! Out Of Focus came together in Munich circa 1969 and, in the beginning, comprised Remigius Drechsler (guitar), Hennes Hering (organ, piano), Moran (sax, flute, lead vocals), Stephan Wiesheu (bass) and Klaus Spöri (drums), later Ingo Schmid-Neuhaus (alto,- baritone sax), Peter Dechand (classical guitar), Wolfgang Göhringer (guitar). There where other line-ups during the last period of the band.

 

Out Of Focus, Italien-Tournee für das Geothe-Institut, Mai-Juni 1972

Dienstag 23. Mai Rom
Mittwoch 24. Mai Neapel
Freitag 26. Mai Palermo
Dienstag 30. Mai Genua
Donnerstag 01. Juni Mailand
Montag 05. Juni Triest
Dienstag 06. Juni Padua

Moran's Tour-Tagebuch

Ursprünglich hätten wir eigentlich die Inder mit unserer Musik beglücken sollen, aber das war dem Goethe-Institut dann doch zu teuer. (Wegen der Kosten für die Luftfracht unseres kompletten Equippments - wir bestanden darauf. [Remigius]) Aber Italien ist ja auch nicht schlecht!

Natürlich kann ich mich nicht mehr genau erinnern, schließlich ist es schon 35 Jahre her, aber Remi bat mich ein paar Zeilen darüber zu schreiben. "Du hast doch Tagebuch geführt?!" Ja hatte ich. Aber wo ist dieses kleine schwarze Buch? Man sucht und wenn man Glück hat findet man. Hier ist es:

Sonntag, 21.05.1972

Ankunft am Bolsena See - Brotzeit - Käse, Salami, Brot, Wein, - finden leeres Haus am See mit funktionierendem Stromanschluß - Anlage aufgebaut im weiten Feld am Ufer des Sees - ein Bauer kommt mit zwei Bauchgallonen a' 5 Liter Landwein, wie kaufen sie ihm ab und spielen bis zum Umfallen.

Montag, 22.05.1972

Im Zelt und im Bandbus übernachtet, früh aufgestanden, gebadet, rumgewurstelt, Mittag gegessen, nachmittags gebadet, zusammen geräumt. Abends in Bolsena. Essen in einer Taverne, eine ehemalige kleine Kapelle. Dort wo früher der Altar war stand ein rießiger Grill, dort wo die Kirchenbänke standen, links und rechts jeweils zwei lange massive Holztische mit Bänken. Eine dicke italienische Mamma bediente uns:
5 Gänge: Pasta, Wurst, Fleisch, Käse und Süsses, dazu die besten Weine. Am Schluß schenkte sie uns noch zwei Faschen Rotwein eines 50er Jahrgangs. Der Preis für dieses Festmahl für acht Leute betrug umgerechnet ungefähr 90 DM, ein Witz! Zwei Stunden Schlaf dann am...

Dienstag, 23.05.

Fahrt nach Rom. 13Uhr Ankunft Goethe-Institut, Essen, Spazieren gehen, spielen im Piper Club, dann Fahrt durch die Nacht nach Neapel.

Mittwoch, 24.05

Neapel. Einkaufsbummel, Polizei lotst uns durch eine Einbahnstrasse in falscher Richtung zum Autrittsort, einem wunderschönen alten Theater aus dem 18. Jahrhundert, ungefähr so wie das "FUNANBULES" aus dem Film "Kinder des Olymp". Wahnsinnsakustik, nicht zu vergleichen mit deutschen Mehrzweckhallen, Turnhallen, Viehversteigerungshallen, etc.. In dieser Nacht erfuhr ich, daß "encora" "Zugabe" heißt.

Donnerstag, 25.05

Mit der Fähre nach Messina - Remi verpasst - kommt mit der nächsten Fähre nach. Straße nach Palermo: Nur über einen Acker fahren ist schwieriger! Rasten irgendwo am Meer.

Freitag, 26.05

Aufwachen an einer schönen Bucht - Schwimmen, Tauchen, Fahrt nach Palermo ca. 20 Kilometer. Großes Frühstück, Capucino, Pannini, Orangensaft. Zwei Konzertkarten für den Ober. Fahrt zum Goethe Institut dann zum Teatro Biondo. Fantastisches Theater wie in Napoli, tolles Konzert. En-co-ra, En-co-ra, En-co-ra. Der Hausmeister (Ein kleiner, runder, dunkelschwarzer rießiger Schnauzbart, also ein Bilderbuch-Sizilianer) dreht uns den Strom ab, was sich so abspielte: An der linken Bühnenwand führte eine einfache Eisenleiter auf ein kleines Podest in ca. vier Meter Höhe, wo sich der Hauptsicherungskasten befand. Nach der ersten Zugabe stürmte der Schnurrbart quer über die Bühne (Die Leute lachten und klatschten als ob das zur Show gehören würde), stieg die Eisenleiter hoch, drehte die Bühnensicherung heraus, stieg unberührt wieder herunter und verschwand im Halbdunkel irgendwo hinter der Bühne. Wir spielten akustisch weiter - Klaus begann ein Schlagzeugsolo, Remi legte seine Gitarre ab, stieg die Leiter hoch und drehte die Sicherung wieder rein, stieg herunter, hängte sich die Gitarre um und weiter ging's. Plötzlich tauchte der schwarze Schnurrbart wieder auf und das ganze Spiel begann von vorne. Nach dem ca. fünften mal gab Remi auf. Das Publikum hielt das alles wohl für einen gut eingespielten Slapstick und tobte auf den Sesseln herum (So muß man die Stuhlreihen richtig bezeichnen), obwohl ihm das in diesem "altehrwürdigen" Theater sicher nicht erlaubt war.
Wir spielten noch (dank der sagenhaften Akustik) eine Weile ohne Strom weiter. Das Konzert war ein voller Erfolg, das faszinierenste in meiner "Karriere".
Von dem Spektakel der stromlosen Zugaben sind logischer Weise keine Aufnahmen vorhanden. Schade!, aber die Erinnerung bleibt.

Samstag, 27.05

Morgen, Treffen mit G.-I. (Goethe-Institut), 8:00 am Hafen. Fahrt auf der Fähre zurück nach Napoli.
Napoli: Zigaretten (Schwarzmarkt auf der Strasse), Buddah, Figuren, Handel, Kaffee - Fahrt nach Genova - Raststätte, Suche nach Mercedes Rosso - Treffen, schlafen 200Km vor Genova.
Genova: Aufwachen Genova (Nervi). Es bleiben in Genova: Manfred, Klaus, Hennes. Diaboliko ist tot! Vor 8 Jahren war er mein Lieblings-Pizzabäcker. Ich habe das Gefühl einen Freund verloren zu haben. Fantastische Pizza. Ich bleibe hier heute Nacht. Als ich den Kellner fragte: "Wo ist Diaboliko?" sagte er: "Er schläft. Wir öffnen um 5:00 (17:00)". Ich gehe ans Meer. Vor 8 Jahren hatte ich hier Laura + Anna Lunetta kennengelernt. Meine Jugendlieben. Ich war 16, 1974. Als ich damals mit Laura am Hafen spazieren ging spielten in der Messehalle am Hafen die Rolling Stones. Ganz großkotzig sagte ich damals zu ihr: "Da spiele ich auch mal!". Jetzt, 8 Jahre danach war es tatsächlich so.
Ich rufe sie an, sie war zuhause. Sie freute sich sehr. Sie sagte: "Anna ist in Perugia, sie studiert Medizin".
Laura war inzwischen Friseuse geworden und schminkt und frisiert die Band vor dem Auftritt. Sie wohnt immer noch in der Via Ferregiano. Ihre Mutter (Die mich damals hasste) war gestorben. Ich erinnerte mich an sie, weil sie sämtliche Abfälle immer einfach zum Fenster hinaus warf (4. Stock). Es folgen 2 Tage intensiver Kommunikation, auch körperlich, mit ihr + ihrem Freund. Ich wohne bei ihr, die Band ist weit weg.
Taxi zu Diaboliko - Taxifahrer Amerikaner - lange Unterhaltung - zurück Via Ferregiano - ich bin blau - Das Spiel gefällt mir, ich mag alle beide. 2 Karten, Karo Bube + Karo Dame. Wohnung wird renoviert. Robbe Grillet, Schildkröte, Katze, Dick + Doof.

Montag, 29.5.

Capucino in Flaschen, Wermuth. 14:00: Fotos im Park, danach Essen, danach Einkauf in der ViaXX. Septembre, danach GoKartrennen am Hafen.
Konzert gut, mit Laura am Meer, spiele Flöte, fahren zu Diaboliko.

Mittwoch, 31.5.

Alle finden es sei zu teuer + schlecht.
Manfred, Sattel, Laura + ich am Meer, - Das Floß der Medusa, Manfred schläft, spiele Flöte - Laura + Sattel: Sonnenanbetung, Wie kann ich die Sonne anbeten wenn der Himmel bewölkt ist? Es muß einem egal sein was andere über einen denken.
Sattel probiert's mit Laura. Er probiert's! Unterhaltung mit Laura: "Tutto e passato!"
Dove e Laura, Dove e Anna, Dove e Molloy?
Manfred: "Warum ist es so schwierig allein zu sein?". Früher als ich noch nicht beobachtete war ich glücklicher.
Der Himmel ist bedeckt, das Meer ist unruhig. Via Ferregiano, Verabschiedung.
Anna hat nochmal angerufen.

Fahrt nach Mailand:

Ich schlafe im Bus. Habe kein Vertrauen mehr. Ich hasse Mailand. Der "Piper Club" gehört dem Vatikan. Aufwachen an der Raststätte. Friedel bekommt keine Suppe, alles voll mit Italienern. Bekommt Suppe nach 1/2 Stunde, aber kalt. Bezahlt nicht, Stimmung agressiv. Sattel kommt zum Bus + sagt: "Sie lassen Friedel nicht gehen". Wir (7 Mann hoch) gehen raus + holen Friedel zum Bus. Alles ist kurz vor einer Schlägerei. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich ein Gefühl dafür, wie sich eine Rockerbande fühlt, bzw. wie stark man ist wenn man zu 8 ist.

Wir fahren weiter. Gegenseitiges Überholen auf der Autobahn mit Wein- + Essensübergabe bei 120Km/h. (Ich erinnere mich, daß wir zuvor irgendwo oben in einer etwas bergigeren Gegend ein halbes Rad Parmesankäse und hausgemachte Salami gekauft hatten und dann während der Fahrt Brotzeit machten.[Remigius])

Essen in der Nähe von Bibirne (Auch hier war ich mal als 12-jähriger Junge) - große Grundsatzdiskussionen über die Zukunft von Out Of Focus.

Quartiersuche, Zeltplatz, Bar, Capuccino - wir finden das Meer nicht - enden in den Lagunen - ich schlafe draussen, Diskusionen im Zelt - es regnet - gehe in's Zelt - jemand schleicht um's Zelt - Aufwachen - alles ist naß. Fahren in die Bar, lassen 5 Matratzen zurück - Billard spielen, der Verlierer zahlt eine Runde Rotwein - bis spät in die Nacht. Wir sind betrunken ohne Ende. Der Wirt bietet uns zwei Vierbettzimmer an, nachdem die Polizei da war nur noch zwei Zweibettzimmer. Die Stimmung eskaliert. Abzocke?
Ich schlafe draussen im Bus + stelle fest, daß meine Tasche mit meinen Papieren fehlt. Die Eingangstüre ist verschlossen! Ein Tritt gegen die Tür, die Scheibe zerspringt und ich bin drin. Klaus kommt mir entgegen, gestützt von Sattel + Manfred, ein roter Schwall flüssiger roter Kotze läuft aus seinem Mund. Später erfahren wir, daß er das ganze Hotel mit seiner Rotweinkotze befleckt hat. Eine riesige Katastrophe!
Nachdem wir uns einigermaßen sortiert hatten (+ ich meine Papiere im Auto wiederfand) fuhren wir los. Vorher fragte Sattel (Er war der einzige der italienisch konnte) den Wirt, ob er Entschädigung wolle. Er sagte: "X/r!".
Auch das war Italien...

(Wenn ich mich recht erinnere, hat Moran schon bevor er die Türe eingetreten hat Krach vor dem kleinen Hotel - eher eine Pension - gemacht und alle aufgeweckt, worauf der Wirt unseren Leuten drinnen gesagt hat, sie müssten jetzt gehen. Als Sattel Klaus aufweckte mußte sich dieser sofort übergeben und hat auf der Suche nach der Toilette ein belegtes Gästezimmer erwischt, konnte es nicht mehr halten und hat im Fallen voll über das Bett mit den Gästen drin gereiert.
Sattel kam hinterher, hat ihn an den Füssen gepackt, wieder herausgezogen und dann mit Manfred - unser Fahrer + Roady - herunter gebracht und in den großen Bus - wir hatte noch einen kleineren Ford Transit für die Leute - hinten auf die Matratzen über der Anlage geworfen. Ich lag oben und es sah aus als ob da eine Leiche hochkommt. Warscheinlich hatte diese ganze Aktion dem Klaus das Leben gerettet. Mit dem ganzen Alkohol im Bauch hätte er die Nacht vieleicht nicht überstanden.[Remigius])

Wir hauten ab. Schon wieder das Rockerfeeling. Ein finsterer Augenblick in meinem Leben. Was ist Schuld?

Ich wache auf an einer wunderbaren Felsküste bei Triest.
Wir haben 3 Tage Zeit unseren Drummer von seinem 'Alkohol-show-down' zu regenerieren.
Tauchen nach Muscheln + Kochen in Süßwasser. Falsch! Sagen unsere italienischen jugentlichen Freunde: "In Salzwasser kochen!". (Eine Jugendbande die bei den Muschelzüchtern räuberten.[Remigius])

Sonntag, 4.6.

Ober frägt wegen spielen. (Vom Restaurant auf der anderen Seite der Strasse.[Remigius]) Wir spielen, Remi + ich.
Die Leute sind idiotisch. Mir ist es peinlich. Der Wein ist gut.
Die Frauen (Kassiererinnen) schauen auf uns. Den Männern gefällt das nicht.

Wir fahren zu den Nutten nach Triest. Lange Suche - Klaus, Stefan, Manfred + ich.
Die Nutten sind furchtbar + teuer. 25.000 Lire/1 Stunde.
Zuhälter: "Das ist mein Revier!". Ich: "Wir gehen nicht!".
Eine Blondine zerrt an meinen langen Haaren mit dem ständigen Ruf: "Perucka - Perucka - Perucka". Sie nervt mich. Ich ziehe an ihrem Haar + habe ihre Perücke in der Hand. Sie hat eine Glatze.
Ich rufe: "Nichts wie weg" + wir hauen ab.

Montag, 5.6.

Fühle mich miserabel. Das Meer ist ruhig. Wir bauen ab. Es geht nach Triest.
Scheißinstitut - Schuhkauf.
Remi in's Plattengeschäft: Embryo, Can, Petards, keine Out Of Focus!
Die Schuhverkäuferin ist sehr markannt, sie erinnert mich an Petra + ich werde sentimental.
Wir spielen gut, ich fand's gut, Remi fand's schlecht.
Fahren Richtung Padova.

Dienstag, 6.6.

Manfred macht Türe auf. Manfred macht Türe zu!
Immer noch Richtung Padova: "Stadt der eisernen Jungfrauen".
Im Vorbeifahren Markt gesehen. Eine dicke alte Frau ohne Unterhose. Danach kein Appetit mehr.
G.-I., Freizeitheim, Syrer, Wasserpfeife, Manfred, kein Handel, Stephan + ich, Huchenstrasse - Scheiße - Wohin?
Frage ihn (warscheinlich Stephan Sattelmeier): "Was denkst du jetzt wenn du nach Hause fährst?". Er: "Ich bin ziehmlich geladen. Manchmal tue ich ihr unrecht, errege mich sehr, schaue Uschi (Remigius: Ingo Schmid-Neuhaus' Freundin die in unserem Haus in der Huchenstrasse in München mit uns wohnte.) einen Tag nicht an, sehe dann ein, daß ich Unrecht habe!".
Vor dem Spielen ein Interview.
Spielen sehr gut, am Ende Scheiße.
Polizei, Autogramme, Pizzeria.
Heimfahren: Alle schlafen.
Schlechte Stimmung, an der Grenze völliges Durcheinander.
Verplombung auf - zu - auf - wir hatten doch gar keine Drogen dabei.
Unsere Droge war Italien.

Arrivederci, bella Italia.

Marginalien:

Die Band Klaus: Der traurig-lustige, manchmal nicht ganz trinkfeste wunderbare Schlagzeuger. Stefan: Wenig spielen ist mehr war schon immer sein Motto. Solide ohne erzwungene Akrobatik. Hennes: Der Musikprofessor, einzig guter Notist der Gruppe.
Remi: Herrliche lange Soli, nur Pausen sind schöner.
Moran: Führte Tagebuch in seinem Lieblingsland.

Die Roadies

Manfred: Trug lieber schwere Sachen als viel zu reden.
Sattel (Stephan Sattelmeier) : Spielte lieber mit der Elektronik als schwere Sachen zu tragen.

Der Manager

Friedel (Gottfried Veith) : Sein Fazit am Ende der Reise beim langen Warten am Zoll an der deutschen Grenze: "Wenn mir jetzt der Charlie (Remigius: Einer seiner besten Freunde.) in die Quere kommt dann stech' ich ihn ab!" Er hatte sich in Palermo ein Schnappmesser gekauft wie auch Stefan und Moran.